Freitag, 28. Oktober 2011

Nur Mädchen weinen!

Text vom 19. Oktober 2010

Der Schabernack sitzt mir Heute sehr wohl  im rechten Schulterblatt der Sausack!
Immer zur Bettgehzeit will das Hirn sich noch orgasmischen Ergüssen hingeben.
Wie wir wissen ist hier Profilaxe das a und o.
Apropo Buchstaben: Neulich hatte eines meiner Kinder auch einen Erguss anderer Art.
Kreatives Lernen des Alphabets mit knapp drei Jahren. Das geht so:
 
A B WC E Aff G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Sepp.

So macht Lernen doch reichlich mehr Spass :-)

Wie wir alle wissen und es doch nicht glauben, scheinen manche Eltern noch beträchtlich im Hintertreffen zu sein in Sachen Kindererziehung. Da läuft mir ja der "Schauder" den Buckel runter...
Als ich Heute tief in Gedanken versunken per Fahrrad Richtung Bahnhof kurbelte, den Strassenverkehr erheblicher Gefahr aussetzte, traf ich auf zwei solche Exemplare. Sie gehörten dieser vom aussterben bedrohten Spezies an. Besonders bissig.
Im Voraus ist anzumerken, dass der Bahnhof in Busswil echt ungeeignet ist für Familien. Gell Isa! Mit Kinderwagen bist du da gestraft. Wie wenn es nicht schon schlimm genug wäre Mutter zu sein...

Jedenfalls krampfte dort eine Alleinerziehende ihren um Leibeskräften schreiende Buben samt Kinderwagen die Bahnhofstreppe hoch. In solchen Momenten fällt es mir besonders schwer NICHT hinzuhören. Ja, Berufskrankheit...
Als sie beide ohne grössere Verluste oben hatte,  trank sie erstmal zügig ihr Red Bull. Sie sah ohne scheiss wirklich jämmerlich aus. Sie wetterte zudem zetter und mordio.
Der Kleine dachte jedoch nicht daran seinen Sirenanalarm einzustellen (Kennt ihr das noch? Wenn alljährlich die Sirenen auf dem Dach getestet werden).
Da erschien erstmals die Grossmutter auf der Bildfläche und sprach: "Du Meitli du. Nnume Meitli düe gränne, aber Buebe die mache das nid. Buebe die düe nid gränne."


Wenn mir der Kieferladen auf den Beton hätte knallen können, hätte ich liebend gerne das dröhnende Geräusch gehört.Mir fuhren schon fast die Krallen aus den Fingerspitzen und am liebsten hätte ich der mal den Furiensprung gezeigt. Die Kuh! Ich überlegte kurz, was ich nun schlimmer fand:

1. das wir Frauen immer die Weicheier sind oder...
2. das Jungs immer hart und gefühlskalt sein MÜSSEN

Da frage ich mich, was in so einem Kinderhirn abgeht.Der würde ich den Vogel zeigen. Und manchmal hätte ICH Lust, schon einem 2 jährigen beizubringen, wie man den Arschlochfinger in die Höhe streckt. Jawoll...!

Und um die Geschichte noch abzurunden, fügen wir ihr hier noch ein weiteres Highlight hinzu:
Aus weiter Ferne rollte der Zug an. Der Kleine stand mitten auf dem Perron. Also nicht etwa zu weit vorne. Kilometer weit weg vom weissen Strich. Also auch wenn der Zug mit Lichtgeschwindigkeit gekommen wäre hätte er sich retten können. "Komm da weg, da kommt ein Schnellzug". Der Kleine reagierte nicht. Da kam wieder die Grosle ins Spiel "Dä Zug überfahrt di, wed da nid wäg chunsch, de bisch de tot und mir näme di nümme mit."

So versaut man glücklichen Kindern, noch grün hinter den Ohren, die Zukunft. In dem wir ihnen Geschichten von bösen Menschen, gefährlichen Zügen, weinerlichen Mädchen und sonstigen giftigen Dingen erzählen.
Solche Geschichten ereignen sich täglich bei meiner Arbeit. Die Eltern sollte man manchmal ohrfeigen...
 Da kommst du übermütig vom Kindergarten heim und hast zur Freude des Tages einen Farmer Stängel gefunden. Hey was für ein Highlight! Aber wenn der Vater Arzt ist und ständig Kinder mit Rüeblistücken im Rachen und Spielzeug in der Luftröhre behandeln muss, spielt ihm seine Fantasie oft einen Streich... Jedenfalls malte er am Abend dem Jungen aus, dass der Farmer vergiftet sein könnte, und man daran stirbt, wenn man ihn isst. Super! Jaja, wir haben da in der Nachbarschaft Menschen, die sich jeden Abend auf die Lauer legen, um vergiftete Farmer Stängel auszulegen und dann zuzusehen wie die Kinder um Luft ringend dahinsterben... Pfffff... Und das Fazit: Schlussendlich scheissen sie doch nur selbst fast in die Hosen!

Also: Liebe Mamis, Superhelden Papis, Grossmütter mit Antiquitätenerziehung, haltet euch von mir fern, wenn ihr nicht dem Furiensprung begenen möchtet. Denn: Ich bin schlussendlich diejenige die euren Kindern diesen Mist wieder austreiben muss! Die sitzen mir manchmal in Bus oder Tram nicht neben fremde Menschen, weil die ja beissen könnten, oder abends unter ihrem Bett hervor kriechen! Ich ertrage die stundenlang trotzenden Kinder, und kuriere Gegenstände werfende Teenies. Und nicht weil sie so SIND. Sonder weil ihr sie SO macht!

Mit freundlichen Grüssen
Monika

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